Wednesday, December 29, 2010

Fortschrittsglaube

Die unsagbaren Leiden einer mechanisch zersprengten und verelendenden Welt haben es auch dem blindesten Fortschrittgläubigen erschreckend ins Bewusstsein gehämmert, wie weit wir uns von einer sinnvollen, organischen Gestaltung des, wenn auch als Tat wie als Schau zu ungeheurer In- und Extensität verdichteten und verbreiterten Lebens entfernt haben. Die Anschauung, dass Europa im Niedergang begriffen sei, hat daher heute europäische, ja darüber hinaus geradezu planetarische Geltung erlangt.

Paul Wilhelm Krüger, Das Dekadenzproblem bei Jacob Burckhardt. Basel 1930.

Tuesday, December 28, 2010

Das Erschaudern des Menschenfreundes

28.12.2010

Plan für Passagierselektion empört Politiker

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27.12.2010

Chodorkowski-Urteil empört Menschenrechtler.

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26.12.2010

Die afghanische Regierung ist empört über einen Anti-Terror-Einsatz von Isaf-Soldaten am Freitag.

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24.12.2010

Hamburger Elternaufstand: Jochen Leffers ist empört - eine Abrechnung.

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23.12.2010

Firmenpatriarch August Oetker ist zumindest empört darüber, wie Superreiche in der deutschen Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

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22.12.2010

Ungarns intellektuelle Elite ist empört: Die angekündigte schärfere Medienkontrolle ist ein Maulkorb für die Presse.

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21.12.2010

US-Star bezeichnet Schotten als Engländer. - Die Zuschauer zeigten sich empört, die Sängerin irritiert.

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20.12.2010

Ex-SPD-Mann kandidiert für die NPD. - Die Sozialdemokraten reagierten empört.

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17.12.2010

Japan rüstet sich gegen China. - China ist empört.

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16.12.2010

Ameisen-Kruzifix empört Amerikas Rechte.

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15.12.2010

Kosovo-Premier Thaçi soll an Organmafia beteiligt sein. - Die Regierung ist empört.

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14.12.2010

Das britische Gericht verlangt, dass die Kaution in Höhe von 200.000 Pfund in bar hinterlegt wird - der Anwalt des WikiLeaks-Gründers ist empört.

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13.12.2010

Guttenbergs "PR-Reise". - Neben der SPD ist auch die Linke über die Reiseumstände des Christsozialen empört.

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12.12.2010

Kritik an Parteispitze: Kubickis DDR-Vergleich empört FDP.

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11.12.2010

Del Pontes "schlechter Eindruck" im Vatikan. - Die Kurie, so die Juristin empört, "weigert sich völlig, mit uns zusammenzuarbeiten".

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09.12.2010

Gabriel muss Afghanistan-Debatte fürchten. - Die Befürworter des Einsatzes sind empört.

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08.12.2010

Einigung mit Republikanern. - Obamas Steuer-Deal empört Amerikas Linke

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05.12.2010

Ehepaar Sarkozy. - Liebes-Trip ans Taj Mahal empört Touristen.

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02.12.2010

Die seit Jahren gegen ihn schwelenden Anschuldigungen, er sei tief ins Opiumgeschäft verwickelt, weist er empört von sich.


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Dank dem Sturmgeschütz der Demokratie immer am Feind! Immer voran!

Monday, December 27, 2010

Der Glaube des Bürgers

Jedenfalls ist der Glaube des Bürgers, der führende Mann in der Demokratie zu sein und zu bleiben, in Nichts zerronnen. Mit dem Gestaltwandel des Kapitalismus wandelt sich auch der Nationalstaat zunächst in einen anonymen Staat, in dem es Bürger im alten Sinne nicht mehr geben kann. Bestimmte Freiheitsrechte und Freiheiten, die der Bürger im 19. Jahrhundert als Grenzpfähle gegenüber den Ansprüchen der Macht errichtet hatte, sind im Zeitalter des Massenstaates morsch geworden. Der Bürger hat in seiner Spätzeit auch politisch die überkommenen Voraussetzungen für seine Fortexistenz zerstört, indem er zu allen Konzessionen bereit war gegenüber der gestaltlosen Gesamtheit des gesellschaftlichen Massenwesens und der anonymen Macht des Kollektivs, wie Staat, Trust und Gewerkschaft. Die für die ursprüngliche bürgerliche Welt in ihrer grossen Zeit massgebenden Glaubensinhalte und Lebensdeutungen, ethischen Grundsätze und kulturellen Werte waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts nur mehr von dekorativer Geltung und sind im 20. Jahrhundert vollends eingeebnet worden.

Emil H. Maurer, Der Spätbürger. Bern und München 1963.

Saturday, December 25, 2010

Sol Invictus




JEZT NAHT NACH TAUSENDEN VON JAHREN

EIN EINZIGER FREIER AUGENBLICK:

DA BRECHEN ENDLICH ALLE KETTEN

UND AUS DER WEITGEBORSTNEN ERDE

STEIGT JUNG UND SCHÖN EIN NEUER HALBGOTT AUF

Friday, December 24, 2010

Ausnahmezustand

Nach Angaben eines Bahnsprechers war am Nachmittag die Strecke Hannover-Magdeburg wegen Vereisung der Oberleitungen gesperrt. In der Nacht zum Freitag mussten mehr als 700 Fahrgäste zwischen Berlin und Hannover in fünf liegen gebliebenen Zügen ausharren. Die Wagen seien jedoch beheizt gewesen und hätten Licht gehabt. Auch sei die Versorgung mit Lebensmitteln sichergestellt gewesen.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-12/wetter-bahn-streckensperrung-eis

Sunday, December 12, 2010

Deutscher Geist


Bilderbuch ohne Bilder.


Die grössten Diaristen des XX. Jahrhunderts.


Deutscher Idealismus.

Saturday, December 11, 2010

Leerformel Gleichheit

Da der Liberale zwar weiss, was er nicht sein möchte, nicht aber was er positiv sein will, ist seine Ideologie bis heute eine Sammlung von unverbindlichen Allgemeinheiten geblieben. So hat der Liberalismus von den christlichen Kirchen (von denen er sich doch emanzipieren wollte) die Leerformel von der "Gleichheit aller Menschen" übernommen. Sie macht sich gut in feiertäglichen Reden, solange der Konsens nicht getrübt ist. In Krisenzeiten aber, immer wenn es "ernst" wird, weiss der Liberale nicht mehr weiter.

Wie soll er sich verhalten, wenn ein Fremder an die Tür klopft und diese Gleichheit einfordert, dabei aber seine Andersheit entweder nicht aufgeben will oder gar nicht aufgeben kann? Wie soll er reagieren, wenn ein Anderer, unter Berufung auf die Gleichheit aller Menschen, seinen Anspruch auf Anteil an der modernen Industriegesellschaft einklagt, obwohl ihm seine tief eingerastete Mentalität die Unterwerfung unter die asketische Industriedisziplin gar nicht erlaubt und er so über den Status des nicht qualifizierten Hilfsarbeiters nie hinauskommt?

Armin Mohler, Weltherrschaft des Liberalismus? In: Staatsbriefe. München 1990.

Thursday, December 9, 2010

Die Macht der Ideen

Das Heidentum hatte auf seiner Seite eine imposante materielle Macht, verführerische Reize und die ganze Natürlichkeit des Menschen, das Judentum war auf die Macht der Idee allein angewiesen und diese verwandelte waffenscheue Dulder in kriegerische Helden, sie erweckte eine Heldenfamilie, sie entzündete den Enthusiasmus in des Volkes Herzen. Das Judentum war sich durch den Gegensatz des Heidentums seines eigenen Wesens bewusst geworden, es hatte sein Herzblut, seine Heldenkraft an die Selbsterhaltung gesetzt und durch diesen Kampf auf Tod und Leben mit dem Heidentum jene Weihe empfangen, die für alle Folgezeit heilsam und nachhaltig wirkte.

Heinrich Graetz, Die Konstruktion der jüdischen Geschichte. Berlin, 1936.

Tuesday, December 7, 2010

Legitimation

Die Globalisierung ist zweifellos das beherrschende Merkmal unserer Zeit. Sie ist nicht nur umfassend, sondern auch unmittelbar. Genauso wie die Information arbeiten die Finanzmärkte in "Null.Zeit", indem sie die Dauer abschaffen. Diese Globalisierung erfolgt vor dem neoliberalen Hintergrund einer doppelten Polarität von Moral und Wirtschaft: einerseits die Ideologie der Menschenrechte, andererseits die Versessenheit auf Produktivität, Wachstum und Profit. Die erste soll vor allem die zweite legitimieren: Die Rhetorik der Menschenrechte dient vor allen Dingen, den Widerstand gegenüber der Globalisierung zu brechen und die Erschliessung neuer Märkte zu ermöglichen. In dieser Sicht wird der Mensch nur noch als Individuum ohne Zugehörigkeiten wahrgenommen, das abstrakte Rechte besitzt und lediglich darauf bedacht ist, sein besseres Interesse zu maximieren. Letzten Endes gehorcht die Welt nur noch dem Gesetz des Geldes.

Alain de Benoist, Aufstand der Kulturen. Europäisches Manifest für das 21. Jahrhundert. Berlin, 1999.

Sunday, November 28, 2010

Saturday, November 27, 2010

Machtansprüche

Der existenzielle Ernst der Lage macht ... den Diskurs nicht nur unmöglich, sondern auch überflüssig, es sei denn, einer der Feinde zeigt sich geneigt, seine Identität (teilweise) aufzugeben bzw. die Objektivierung seiner Entscheidung zurückzunehmen.... Diesen Grundgegebenheiten kann niemand entgehen, so sehr er auch die Notwendigkeit des ’vernünftigen' Diskurses hervorhebt. Selbst dieser Akt hat aber einen polemischen Sinn, er... drückt... die Machtansprüche derjenigen aus, die die eigene starke Seite im Debattieren und Argumentieren erblicken, d.h. er artikuliert in sublimierter Form die Hoffnungen der Kleinbürger des Geistes, sie könnten härteren Kampfformen ausweichen, denen sie nicht gewachsen sind und in denen ihre Stimme und Existenz völlig bedeutungslos wäre.

Panajotis Kondylis, Macht und Entscheidung. Die Herausbildung der Weltbilder und die Wertfrage. Stuttgart, 1984.

Sunday, November 21, 2010

Die Bibliothek Carl Schmitt

Die Bibliothek Carl Schmitts, die 1945 schätzungsweise 6000 Bände umfasste und die in diesem Jahr von dem Gutachter Karl Loewenstein wegen ihrer Vollständigkeit zum öffentlichen Recht der Weimarer Zeit und des Dritten Reiches als „unschätzbar“ (invaluable) bezeichnet wurde, ist im Oktober 1945 von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und erst 1952 wieder freigegeben worden.
Ab 1954 wurde sie dann durch grössere und kleinere Verkäufe dezimiert. Schmitt behielt einen Kernbestand, der sich heute, vermehrt um Erwerbungen nach 1945, in seinem Nachlass im Düsseldorfer Landesarchiv befindet. Die hier gebotene Titelliste versucht eine Rekonstruktion, die jedoch – der Publikationsform Internet angemessen – under construction ist. Sie krankt daran, dass nicht alle Verkäufe dokumentiert sind, und dass von denen, für die es Verzeichnisse gab, diese nicht lückenlos bekannt
sind.

http://www.carl-schmitt.de/download/biblio-cs.pdf

Saturday, November 20, 2010

Jean Thiriart, un itinéraire politique

Jean THIRIART est le père du concept d' Europe Unitaire et un infatigable militant et doctrinaire de l'unification européenne.

De 1960 à 1969, avec l'organisation transnationale européenne JEUNE EUROPE, présente dans 11 pays, le PARTI COMMUNAUTAIRE EUROPEEN (1965) et le mensuel LA NATION EUROPEENNE (1965-69), il anima la principale tentative de création d'un parti révolutionnaire européen et définit les bases doctrinales d'une nouvelle idéologie aux dimensions européennes, le "communautarisme national-européen".

A l'automne 1968, il effectue un long voyage dans les pays arabes progressistes à l'invitation des gouvernements irakien et égyptien et du Parti BAA'TH. Il y rencontre plusieurs ministres et directeurs-généraux, donne des interviews qui font la une à trois journaux gouvernementaux irakiens, une interview unique à toute la presse libanaise et à la radio-télévision de ce pays. Il participe aux travaux d'ouverture du congrès de l'UNION SOCIALISTE ARABE, le parti du Président NASSER, qu'il rencontre à cette occasion.

Le but du voyage de THIRIART était de jeter les bases d'une collaboration politico-militaire entre les pays arabes progressistes et son organisation, qui se concrétiserait par la constitution de "BRIGADES EUROPEENNES" (sur le modèle des "BRIGADES INTERNATIONALES" du KOMINTERN, lors de la guerre civile Espagnole de 1936-39) destinées à encadrer les organisations palestiniennes alors naissantes dans leur combat contre l'impérialisme israëlien. Ces Brigades Européennes auraient formé le creuset d'une ARMEE DE LIBERATION EUROPEENNE. Devant le refus du gouvernement irakien, nullement alors préparé à une telle tentative et soumis à des pressions soviétiques, THIRIART décide alors d'abandonner la politique active.

Le dernier numéro de LA NATION EUROPEENNE paraît en février 1969. De 1969 à 1981, THIRIART se consacre uniquement à des activités professionnelles, syndicales et éducatives, dans le domaine de l'optique, où il exerce les plus hautes fonctions : Président de la "Société d'Optométrie d'Europe", Président de "l'Union Nationale des Optométristes et Opticiens de Belgique", Président du "Centre d'Etude des Sciences Optiques Appliquées (CESOA)". Il siège au conseil de l'INAMI (la sécurité sociale belge) et dans plusieurs commissions de la CEE. Il était aussi le créateur en 1956 du CESOA, aujourd'hui école officielle d'optométrie placée sous l'autorité du Ministère belge de l'éducation nationale. En outre, il était membre d'honneur depuis 1975, et à titre scientifique, de la "National Eyes Research Foundation" aux USA...

Grand sportif, il avait longtemps pratiqué le parachutisme et parcouru les mers à la barre de son voilier, un ketch de haute mer, entre les mers de Turquie et d'Irlande.

De 1969 au début des années 80, THIRIART vit retiré de la politique, à deux exceptions près. En 1975, il accorde une longue interview (passée inaperçue à l'époque) à la revue LES CAHIERS DU CDPU éditée par le "Centre de Documentation Politique Universitaire" à Aix-en-Provence et dont le responsable est Michel SCHNEIDER. Et en 1978, il se lie avec Yannick SAUVEUR, responsable du CIPRE, le "Centre d'Initiative Progressiste Européen", qui lui consacre la même année sa thèse universitaire intitulée : JEAN THIRIART ET LE NATIONAL-COMMUNAUTARISME EUROPEEN.

En 1981, un attentat irresponsable d'activistes sionistes contre ses bureaux bruxellois pousse THIRIART à reprendre sa plume et à écrire de nouveau au nom de l'Europe. Cette reprise d'activité intellectuelle n'entame pourtant pas la ferme résolution de THIRIART de rester en retrait de la politique militante où il jugeait avoir assez payé de sa personne, notamment par de nombreuses années d'emprisonnement politique.

A la même époque, THIRIART se lie avec un groupe de jeunes cadres politiques venus de divers horizons, comprenant notamment José CUADRADO COSTA (de Valladolid) et Luc MICHEL, sur lesquels il exerce une influence certaine.

La rencontre de Jean THIRIART avec Luc MICHEL, en 1982, va exercer sur l'organisation politique animée par ce dernier une influence importante, qui conduira en juin 1984, à la création du PARTI COMMUNAUTAIRE NATIONAL-EUROPEEN (PCN). Depuis cette date Jean THIRIART était le conseiller politique écouté de cette formation, à qui il n'avait jamais ménagé ni son soutien matériel ni son aide morale et intellectuelle.

Jean THIRIART collaborait notamment à la presse du parti et à la revue CONSCIENCE EUROPEENNE depuis 1983.

Jusqu'à ses derniers jours une importante collaboration intellectuelle le liait à Luc MICHEL, Président du PCN, qui fut souvent son éditeur. Son dernier projet de travail doctrinal était d'ailleurs la rédaction de la nouvelle version du MANIFESTE A LA NATION EUROPEENNE, écrite en collaboration avec Luc MICHEL.

Jean THIRIART est l'auteur d'une importante oeuvre doctrinale, notamment au travers de plusieurs centaines d'articles idéologiques publiés entre 1960 et 1969 et entre 1982 et 1992. En 1964, il publiait en sept langues un livre fondamental "UN EMPIRE DE 400 MILLIONS D'HOMMES : L'EUROPE", où il esquisse sa théorie de l'unification de la Nation européenne au moyen d'un Parti transnational européen intégré, ce "parti historique" jouant le rôle d'un dynaste moderne. Ce concept est à rapprocher de celui du "Prince collectif", incarné dans le parti révolutionnaire et que développe le théoricien communiste italien Antonio GRAMSCI. En 1965, il édite également en sept langues européennes "LA GRANDE NATION, L'EUROPE UNITAIRE DE DUBLIN A BUCAREST", où il définit une doctrine socio-politique nouvelle, le "COMMUNAUTARISME NATIONAL- EUROPEEN". THIRIART présente alors le Communautarisme comme un "socialisme européen et élitiste". En 1983, il définira celui-ci comme un "communisme débarrassé de l'utopie marxiste".

Régulièrement étiqueté comme "fasciste brun ou rouge" par des journalistes mal informés ou mal intentionnés, THIRIART n'en publiera pas moins un article intitulé "l'Europe de Dublin à Bucarest" (en serbo-croate) dans la revue yougoslave MEDUNARODNA POLITIKA, publiée à Belgrade le 1er août 1966. Il rencontre également le premier ministre chinois ZHOU ENLAI à Bucarest, à l'initiative du Président CEAUCESCU, en 1966.

La pensée de Jean THIRIART a été influencée par le FICHTE des "Discours à la Nation Allemande" et de "l'Etat Commercial Fermé" (avant 1940, il a été un des proches collaborateurs du Docteur KESSEMAIER qui dirigeait le "FICHTEBUND" de Hambourg, une organisation issue du courant national-bolchéviste des années 20), le grand jacobin SIEYES (THIRIART se présentait volontiers comme un "jacobin de la grande Europe"), le philosophe espagnol José ORTEGA Y GASSET (à qui il a emprunté sa conception de la nation conçue comme une communauté de destin et non un héritage), le sociologue PARETO et, pour les techniques et l'idéologie du parti révolutionnaire, LENINE.

THIRIART peut être classé parmi les "néo-machiavéliens" politiques avec lesquels il partage pragmatisme et mépris des idéologies passionnelles.

Parmi les personnalités de premier plan que fréquenta THIRIART, on peut citer le Président Argentin Juan PERON (dont il fut un des intimes durant l'exil madrilène), le premier ministre chinois ZHOU ENLAI et le Président égyptien NASSER.

Plusieurs thèses universitaires ont été consacrées à THIRIART et à son action dans les années 60. La principale fut publiée en 1978 par Yannick SAUVEUR à l'université de Paris. Cette thèse s'intitule : JEAN THIRIART ET LE NATIONAL-COMMUNAUTARISME EUROPEEN.

De nombreux livres ont été consacrés à Jean THIRIART, souvent cité à tort et à travers. Parmi les plus sérieux, on peut citer LES ENNEMIS DU SYSTEME de Christophe BOURSEILLER et les études doctrinales et historiques de Luc MICHEL, LE PARTI HISTORIQUE REVOLUTIONNAIRE et DE JEUNE EUROPE AUX BRIGADES ROUGES (Ed.Machiavel).

A partir de 1984, Jean THIRIART a accordé la primeur de l'édition de ses travaux aux "Editions MACHIAVEL" (la maison d'édition du PCN) qui ont procédé à la réédition de tous ses ouvrages des années 60, des thèses qui lui ont été consacrées, ainsi qu'à l'édition de nombreuses nouveautés en huit langues européennes.

Durant ces dernières années, Jean THIRIART, outre de nombreuses interviews, notamment accordées à la BBC et à plusieurs chaînes de télévision américaines, consacrait une importante activité à l'édition d'articles et de brochures idéologiques. On peut citer notamment LE SOCIALISME COMMUNAUTAIRE (écrit en commun avec Luc MICHEL) et L'EMPIRE EURO-SOVIETIQUE (ouvrage resté inédit en raison de la brusque accélération de l'actualité et de l'effondrement de l'URSS). Jean THIRIART incarnait la première génération du Communautarisme national-européen. De ses travaux est née la seconde génération SOCIALISTE et COMMUNAUTARISTE, rassemblée autour du PARTI COMMUNAUTAIRE NATIONAL-EUROPEEN (PCN) et des revues CONSCIENCE EUROPEENNE et NATION-EUROPE.

Bien que retiré de la politique militante active, notamment suite à des déceptions humaines trop nombreuses lors de l'aventure de JEUNE EUROPE, THIRIART n'hésitait pas à payer de sa personne lorsqu'il le fallait.

Il aida notamment le PCN lors de sa première campagne électorale nationale en 1985, organisant notamment les formalités administratives du dépôt des listes du Parti à Bruxelles.

En 1987, il participa à plusieurs réunions organisées à Paris par Luc MICHEL et la revue CONSCIENCE EUROPEENNE, ainsi qu'à une conférence à Marseille réunissant l'équipe de la revue LE PARTISAN EUROPEEN, Yannick SAUVEUR et Luc MICHEL.

Ces dernières années, l'influence du Communautarisme national-européen, très isolé au début des années 80, n'a fait que croître au sein de l'opposition nationale-révolutionnaire et nationale-communiste en Europe.

Le SOCIALISME COMMUNAUTAIRE, a aussi ses entrées et une écoute favorable auprès des instances du Parti BAA'TH Irakien et de la GRANDE JAMAHIRIYA ARABE LIBYENNE POPULAIRE SOCIALISTE; ainsi qu'avec les représentants pour l'Europe et au Japon, de la REPUBLIQUE POPULAIRE DEMOCRATIQUE DE COREE.

Au registre des contacts internationaux, Jean THIRIART avait conduit en août 1992 en Russie, une délégation franco-belge, représentant l'opposition nationale-communiste et socialiste communautaire, y avait développé de nombreux contacts avec l'opposition communiste et nationale-communiste Russe, et avait servi de conseiller écouté lors des travaux qui ont conduit à la création du FRONT DU SALUT NATIONAL, plate-forme commune de l'opposition nationale patriotique en Russie.

Au cours de ce voyage d'une dizaine de jours, de nombreux entretiens et des contacts très utiles ont été noués avec les principaux dirigeants des forces patriotiques d'opposition russes. De nombreux entretiens ont eu lieu notamment avec le directeur de l'hebdomadaire DYENN, Alexandre PROKHANOV, et avec Igor LIGATCHEV, celui-ci étant l'ex-Chef du secrétariat du Comité Central du PCUS, l'ancien n°2 dans la hiérarchie de l'Etat soviétique. Une conférence de presse a réuni ainsi le Colonel ALKSNIS (Président du groupe parlementaire SOYOUZ au sein du soviet suprême) et Jean THIRIART. La télévision russe et le grand quotidien KOMSOMOLSKAIA (diffusion :16 millions d'exemplaires) ont rendu compte de cette réunion.

Le 20 août, de longues discussions se sont déroulées au siège du quotidien SOVIETSKAIA ROSSYA (diffusion à 1 million d'exemplaires) avec Valentin TCHIKINE, Edouard VOLODINE et Guenadi ZOUGANOV (numéro 1 du PCFR et alors, président et organisateur principal du "Conseil des Forces Patriotiques", qui a lancé l'impulsion qui a donné naissance au FRONT DU SALUT NATIONAL). Diverses rencontres ont également eu lieu avec notamment les responsables du COMITE ANTI-SIONISTE de Russie et des dirigeants progressistes lettons. La délégation franco-belge a également été reçue à la "Maison Blanche" de Moscou et y a rencontré plusieurs députés du Soviet suprême et du Parlement russe, et en particulier Mr. Sergueï BABOURINE, président de l'opposition parlementaire unie.

A l'issue de cette longue visite à Moscou, différentes dispositions ont été prises en vue de la constitution de structures permanentes de contact et d'échanges d'informations.

Le succès du voyage à Moscou de la délégation que conduisait Jean THIRIART souligne la pénétration des idées communautaristes et nationale-européennes au sein de l'opposition patriotique russe. De nombreux leaders de cette opposition se rallient de plus en plus aux conceptions politiques, économiques et géopolitiques du "SOCIALISME COMMUNAUTAIRE". L'exemple le plus édifiant, est celui du PARTI COMMUNISTE DE LA FEDERATION DE RUSSIE (PCFR) de notre ami "Guenadi ZOUGANOV"... Ils en arrivent à la nécessaire intégration de la Russie dans une Europe unifiée et libérée de l'impérialisme américano-sioniste.

Révélateur, l'intérêt porté par Igor LIGATCHEV aux théories du SOCIALISME COMMUNAUTAIRE, cette doctrine alternative et sociale (l'ouvrage de Luc MICHEL et Yannick SAUVEUR, ESQUISSE DU COMMUNAUTARISME, a été publié à Moscou).

A la veille de son décès, Jean THIRIART préparait avec Luc MICHEL, la sortie d'une nouvelle version du MANIFESTE A LA NATION-EUROPE (il en avait écrit les deux premières dans les années 60, Luc MICHEL les deux secondes dans les années 80) et avait confirmé sa participation à la nouvelle équipe rédactionnelle de la revue "CONSCIENCE EUROPEENNE"...

Jean THIRIART s'est éteint le 23 Novembre 1992, à l'âge de 70 ans. Ses idées sont plus vivantes que jamais !!!

http://www.pcn-ncp.com/itineraire.htm

Spiegelgefechte

Wer nicht das Sprachrohr der Macht sein will, der darf auch nicht das Bild der Macht übernehmen, das diese von sich selbst entwirft und anderen aufzwingt.

Panajotis Kondylis, Das Politische im 20. Jahrhundert. Von den Utopien zur Globalisierung, Heidelberg 2001 (Manutius Verlag)

Königslutter





Am Kaiserdom.



An St. Sebastian und Fabian.

Friday, November 19, 2010

Abecedarium des Menschenfreundes

- absurd / Aufstand / aufstehen / ausgrenzen;
- beleidigt / beleidigend / Bürger / bunt;
- Demokraten / demokratisch / diskriminieren / distanzieren;
- Einstellung / Eklat / Empörung / Engagement;
- fischen / fortschrittlich / Freiheit;
- Gedankengut / Gesicht / Gewalt / Gleichheit;
- heterogen;
- Integration;
- Journalist;
- Kiez / krude;
- leugnen / liberal;
- Meinung / Mensch / menschenfeindlich / Migrant / Mitte;
- Nazis / Nazismus / Neonazis;
- offene Gesellschaft / Opfer;
- Parole / populistisch;
- Rassismus / rechter Rand / relativieren / Respekt;
- selbsternannt / sensibilisieren;
- Toleranz;
- umstritten / Umtriebe / unfassbar / unterschwellig;
- verharmlosen / verletzend / Vielfalt;
- weltoffen / Werte / Wirbel / wirr;
- Zivilcourage / Zivilgesellschaft / zündeln.

Thursday, November 18, 2010

Dämmerschein

Prometheus.

Wie der süsse Dämmerschein
Der weggeschiednen Sonne
Dort heraufschwimmt
Vom finstern Kaukasus
Und meine Seel umgibt mit Wonneruh,
Abwesend auch mir immer gegenwärtig,
So haben meine Kräfte sich entwickelt
Mit jedem Atemzug aus deiner Himmelsluft.
Und welch ein Recht
Ergeizen sich die stolzen Bewohner des Olympus
Auf meine Kräfte?
Sie sind m e i n, und mein ist ihr Gebrauch.
Nicht einen Fusstritt
Für den obersten der Götter mehr!

J. W. Goethe, Prometheus. Dramatisches Fragment, 1773.

Tuesday, November 16, 2010

Verknüpfungen

Es zeigt sich - gerade auch in der Geschichte des deutschen Volkes, dass die geistigen Verbindungsfäden zur Landschaft nicht immer nur zum eigenen bewohnten Raum führen, sondern in manchen Epochen Verknüpfungen zu fremden Landschaften herstellen, die schwerwiegende politische Auswirkungen haben. Ausserhalb des eigenen Volksraumes liegende fremde Länder hatten eine so starke Bedeutung, dass sie die politischen Wege der Staatsführung bestimmten. Die deutsche Kaiserpolitik des Mittelalters richtete sich nicht aus wirtschaftlichen Motiven nach Italien, sondern weil auf dem italischen Boden die Idee des Imperiums entstanden war und man glaubte, dass man die Idee des "Reiches" erst dann erfüllt haben würde, wenn man auch den Boden, auf dem sie sich als römische Weltmacht einmal verwirklichte, selbst im Besitz haben würde. Gleichzeitig wurde dieses Rom auch der Mittelpunkt der christlichen Welt, und da das Reich nur als ein "heiliges", getragen von der christlichen Mission denkbar war, so war die Einbeziehung der kirchlichen Metropole in das Reich auch von dieser Seite her das Ziel vieler politischer Aktionen durch Jahrhunderte. Ais dem Kräften des christlichen Glaubens heraus war es möglich, dass wiederholt Ritterheere des Abendlandes Kreuzzüge unternahmen, um das Land zurückzuerobern, in dem der Gründer der Religion gelebt hatte. Fern vom eignen völkischen Landgebiet, im Morgenlande, vom fremden Menschen bewohnt und wirtschaftlich ohne Bedeutung - war es doch "heiliges Land", weil in ihm der Glaube entstanden war, der sich dann in alle Welt hinaus verbreitet hatte. Der innere Besitz seines Ursprunglandes wurde gefordert. Wenn auch noch andere Motive dabei wirksam waren, so ist doch nicht zu leugnen, dass hier eine von geistlichen Kräften des Glaubens getragene Verbundenheit mit einem völkisch fremden Lande vorhanden war, eine Bindung, die zu bedeutungsvollen politischen Bewegungen führte. Es wurden Heereszüge unternommen, bei denen einmal ein Kaiser sein Leben verlor, wärend sein Herzog einer heimatlichen Raumpolitik diente.

Wolfgang Scheibe, Formkräfte der Lanschaft, Kurt Vowinckel, Heidelberg und Berlin 1936 (Schriften zur Geopolitik. 13)

Monday, November 15, 2010

Die Leitlinien unserer Politik

Es wäre immer noch möglich, dass die Deutschen aus ihrem alten Schimpfnamen sich nachträglich einen Ehrennamen machten, indem sie das erste unchristliche Volk Europas würde.

Friedrich Nietzsche, Fröhliche Wissenschaft III. 146 (1887).

Aber auch das Christentum kommt nicht zu kurz, denn es bestimmt die "Leitlinien unserer Politik", wie Merkel sagt. "Es ist ja nicht so, dass wir ein Zuviel an Islam haben, wir haben ein Zuwenig an Christentum", schickt sie hinterher. Die Deutschen sollten sich doch wieder mehr auf ihre Religion besinnen.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-11/merkel-wahl-parteitag-karlsruhe?page=2

Friday, October 1, 2010

Wednesday, September 22, 2010

Aesthetica in nuce

Die Meynungen der Weltweisen sind Lesarten der Natur und die Satzungen der Gottesgelehrten, Lesarten der Schrift. Der Autor ist der beste Ausleger seiner Worte; Er mag durch Geschöpfe – durch Begebenheiten – oder durch Blut und Feuer und Rauchdampf reden, worinn die Sprache des Heiligthums besteht.

Johann Georg Hamann, Aesthetica in nuce. Eine Rhapsodie in Kabbalistischer Prose. 1762

Wednesday, September 8, 2010

Zerbrechen Sie unter der Gemeinheit



Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld. Ermordet 8. September 1944.

Wednesday, September 1, 2010

Jeneusse VII



Pillars of salt in Beit Haggai, Palestine.

Tuesday, August 31, 2010

Salzuflen



An der Strasse nach Werl.

Der entscheidende Faktor

Die Banken sind vermöge ihrer Herrschaft über das (internationale) Finanzkapital allmählich aus der Rolle des Buchhalters der Volkswirtschaft zu den Organisatoren, zu Distributoren ihrer Erträge emporgewachsen. Schon das Gewicht dieser Tatsache verleiht ihnen politischen Einfluss.

Die Politisierung der Wirtschaft - das Motto, unter dem sich die politische Entwicklung der letzten 40 Jahre vollzog - ist das Werk des Finanzkapitals.

Das Finanzkapital als Kulminations- und Angelpunkt des modernen Wirtschaftslebens ist zu einem und zwar entscheidenden Faktor der inneren und äusseren Politik der heutigen Staatenwelt geworden.

Rudolf Freund, Die Genfer Protokolle, ihre Geschichte und Bedeutung für das Staatsleben Deutsch-Österreichs, Berlin und Leipzig 1924.

Monday, August 30, 2010

Essentials

Parteinahme

Übrigens lässt sich hierbei bemerken, dass in allen wichtigen politischen Fällen immer diejenigen Zuschauer am besten dran sind, welche Partei nehmen: was ihnen wahrhaft günstig ist, ergreifen sie mit Freuden, das Ungünstige ignorieren sie, lehnen´s ab oder legen´s wohl gar zu ihrem Vorteil aus. Der Dichter aber, der seiner Natur nach unparteiisch bleiben muss, sucht sich von den Zuständen beider kämpfenden Teile zu durchdringen, wo er denn, wenn Vermittlung unmöglich wird, sich entschliessen muss, tragisch zu endigen. Und mit welchem Zyklus von Tragödien sehen wir uns von der tosenden Weltbewegung bedroht!

J. W. Goethe, Kampagne in Frankreich 1792.

Thursday, August 26, 2010

Wednesday, August 25, 2010

Die totalitärste Ideologie

Das andere Verhängnis ist, dass die Menschheit im Osten wie im Westen inzwischen von der totalitärsten Ideologie beherrscht wird, die sie bisher hervorgebracht hat: der Lehre vom sogenannten "ständigen wirtschaftlichen Wachstum". Diese fordert nicht nur die Unterwerfung des Denkens wie frühere Ideologien, sondern auch des Verhaltens im Alltag: beim Arbeiten, Kaufen, Konsumieren und Wegwerfen. Diese totale Bindung aller Kräfte in ein System ist nur mit dem Einsatz der Menschen in einem Krieg vergleichbar; denn damals wurden auch alle für den Sieg mobilisiert. Dabei wurde keineswegs das Kriegsziel beschrieben (wie etwa: wie schön und angenehm das Leben danach sein würde), vielmehr: welche Schrecknisse die Niederlage des Deutschen Reiches zur Folge hätte. Nur damit wurde der "Endsieg" als einzig denkbares Ziel begründet, ohne dass dieses Ziel inhaltlich irgendwie definiert worden wäre.

Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert. Die Schreckensbilanz unserer Politik. 1975.

Monday, August 23, 2010

Der Pfeil ins Nichts

Der Mythos des jüdischen Volkes beginnt nicht, wie andere Mythologien, mit einer kosmischen Geburt, oder mit einem Urfrevel, mit einem Akt der Magie und des Blutes -: er hebt an mit einem Akt der Ratio und einem Vertrag. Jehovah und sein auserwähltes Volk schliessen einen richtigen Pakt mit gegenseitigen Pflichten und Rechten, beinahe in juristischer Form. [...] Gesetze sind nicht geradezu Verträge, aber sie entstammen der gleichen rationalen Schicht. [...] Die jüdische Geschichte also hebt an mit einem Vertrag und entwickelt sich weiter in der Form des Vertrags. [...]

Das ungehure Gewicht, das auf der völkisch-sittlichen Forderung liegt, ist einzig dastehend in älterer und neuerer Geschichte. Ihr Führer Jehovah - wie höchst bezeichnend, dass er ganz eigentlich als Führer vor ihnen herzieht "des Tages in einer Wolkensäule, des Nachts in einer Feuersäule" - ist seinem Wesen nach ein ethischer Dämon, ein eifersüchtiger und unnachsichtlicher Wahrer der völkischen Moral. - Es ist eine der stärksten und eigentümlichsten Leistungen der Juden, dass sie die Sittlichkeit vergottet und die Gottheit versittlicht haben. Diese Leistung ist vielleicht der entscheidendste Beweis für die ausserodentliche biologische Stärke dieser Nation.

Ludwig Paneth
, Rätsel Mann. Zur Krisis des Menschentums. Rascher, Zürich 1946.

Tuesday, August 17, 2010

Nach der Orgie

Wollte man den gegenwärtigen Stand der Dinge benennen, so würde ich sagen, wir befinden uns nach der Orgie. Die Orgie ist der explosive Augenblick der Moderne, der Augenblick der Befreiung in allen Bereichen. Politische Befreiung, sexuelle Befreiung, Entfesselung der Produktivkräfte, Entfesselung der destruktiven Kräfte, Befreiung der Frau, des Kindes, der unbewussten Triebkräfte, Befreiung der Kunst. Hochjubeln aller Repräsentations- und Antipräsentationsmodelle. Es war eine totale Orgie des Realen, des Rationalen, des Sexuellen, des Kritischen und Antikritischen, des Wachsstums und der Wachstumskrise. Wir sind alle Wege der Produktion und virtuellen Überproduktion der Objekte, der Zeichen, Botschaften, Ideologien und Vergnügungen gegangen. Heute ist alles befreit, das Spiel ist gespielt, und wir stehen gemeinsam vor der Frage: WAS TUN NACH DER ORGIE?

Jean Baudrillard, Transparenz des Bösen. Ein Essay über extreme Phänomene. Dt. Ausg., Merve, Berlin 1992.

Monday, August 9, 2010

Leuven





Leuven.

Psychological Plot against Iran

Iranian President Mahmoud Ahmadinejad disclosed that Washington and Tel Aviv have hatched a new plot to launch a psychological war against Tehran in a bid to increase pressures on the country.

"We have precise information that the Americans have devised a plot, according to which they seek to launch a psychological war on Iran," Ahmadinejad told press tv on Monday.

"They plan to attack at least two countries in the region within the next three months," he added.

http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=8905050691

Tuesday, July 27, 2010

Informationsgesellschaft

Leichen werden abtransportiert

Drei Tage nach der Katastrophe sind die Leichen der 20 Opfer zur Bestattung freigegeben worden. Am Duisburger Polizeipräsidium seien am Dienstag mehrere Leichenwagen mit auswärtigen Kennzeichen vorgefahren, berichteten Augenzeugen. Sie dienten nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa der Überführung der Love-Parade-Opfer.


http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,708478,00.html

Monday, July 26, 2010

Tu n´es pas ce que tu possèdes



Les Européens veulent survivre, pas exister. La jeunesse, elle, veut exister. Pas se contenter de survivre comme ses aïeux baby-boomers qui, en se baignant avec insouciance dans le jacuzzi des Trente Glorieuses, ont perdu de vue l’importance des besoins spirituels dans la constitution de la personnalité d’un individu. Le trait de caractère dominant chez les peuples vieillissants est la recherche apeurée de « sécurité » et de « confort », afin de poursuivre, de faire perdurer, et d’achever sa vie sans accroc. « Ouf, on a passé la barre des 100 ans ». A une époque pas si lointaine, on préférait vivre un jour comme un lion que cent ans comme un mouton. De nos jours, le bêlement des moutons est assourdissant.

http://www.autre-jeunesse.com/

Friday, July 16, 2010

Geburtsstätte der Ethik

Gewiss ist der Monotheismus nicht das Monopol der Juden, wenn auch sicher Semiten es waren, die auf dieses erhabene Denkresultat zuerst gekommen sind. Gewiss ist der ethische Instinkt nicht von den Juden monopolisiert; zeigen doch auch babylonische und chinesische Kultur schöne Züge ethischen Verständnisses und finden sich auch bei den Griechen und Römern vereinzelt ethische Ideen von grösserem Horizont.

Aber jene umfassende altruistische Ethik, die in der ganzen Kulturwelt heute wirksam ist, hat im Judentum ihre Geburtsstätte; die geistige Kultur aller abendländischen und islamitischen Völker ist von dieser judaistischen Ideenrichtung ausgegangen. Die Aufhebung der Sklaverei und Leibeigenschaft, die Gleichheit der Staatsbürger, die Schulbildung, die Zurückdrängung der rohen Kraft, die Wertschätzung der wahren Sittlichkeit - sind jüdische Ideen!

Nicht nur sind Juden auch heute noch überall Träger dieser Ideen, überall entstanden diese selbständig, wo die Freiheitsgedanken der jüdischen Bibel ausgesät wurden. Von Moses bis zu den Propheten, zum Christentum, zur Reformation, zur französischen Revolution, bis zum Sozialismus unserer Tage - das ist der Siegeszug jener Freiheitsgedanken, die in der jüdischen Bibel zum erstenmal ihren Ausdruck gefunden hatten!

Alexander Schüler, Der Rassenadel der Juden - der Schlüssel zur Judenfrage. Jüdischer Verlag, Berlin o. J. (um 1914) (Die jüdische Gemeinschaft. Reden und Aufsätze über zeitgenössische Fragen des jüdischen Volkes).

Gardelegen




Nicolaikirche; vernichtet am 15.03.1945.


Marienkirche.

Mit ganzer Seele meinem Werk ergeben

Ich weiss, wie Zeit und Tod mit mir verfahren.
Verlassen war ich, jetzt bin ich verkannt.
In trägen, lahmen, lauen Kommentaren
zerbröseln sie den Sturm, den Kampf, den Brand.

Erschütternd kann ein Volk sich offenbaren,
das seinem Schicksal letzte Worte fand.
Ich wollte meinem Land die Sprache wahren
und bin ein düstrer Niemand diesem Land.

Nicht ich ging fort, ich wurde fortgestossen.
Nicht Trotz mehr, Gram ist meine Einsamkeit.
Und bin ich schuldig, bin ich es im Leiden.

Ich sterbe an der Zeit! An meinem grossen
Zugrundegehn hinwieder stirbt die Zeit.
Doch könnt ich Ewigkeit verleihn uns
beiden!

Josef Weinheber, Späte Krone. Langen Müller, München 1936.

Tuesday, July 13, 2010

Gesinnungsdelikte

Bestimmte grundsätzliche Meinungen für konkrete Handlungen veantwortlich zu maschen, ist nur für "schreckliche Vereinfacher" möglich. Das zeigt das Beispiel des Nationalsozialismus, um den es heute beim Gesinnungsdelikt fast ausschliesslich geht. Er hat sich seine Ideologien aus den verschiedensten Bereichen der Geistesgeschichte eklektisch zusammengesucht und sie weidlich pervertiert. Es gäbe darum auch kaum eine "Geistesfamilie", die man über das Gesinnungsdelikt nicht für Auschwitz verantwortlich machen könnte; die Liste der Angeklagten würde nicht nur Turnvater Jahn und Treitschke einschliessen, sondern auch Rousseau, Darwin und Walt Whitman, nach einigen sogar . Goethe und Schiller.

Armin Mohler, Vergangenheitsbewältigung. Von der Läuterung zur Manipulation. Seewald, Stuttgart-Degerloch 1968.

Monday, July 12, 2010

Le oiseleur

Ce soleil, il es l´œuf dont naîtra l´oiseau esprit. Mais que ne tente jamais l´apprivoiser la ruse des oiseleurs. C´en est assez de la navrante fable de Psyché qui perdit l´amour pour l´avoir voulu connaître.

René Crevel, Êtes-vous fous? Gallimard, Paris 1929.

Zwischen Verkleinerungssucht und Welterlösungswahn

Es gibt keine Menschheit schlechthin, vielmehr ist uns mit dem Volkstum eine bestimmte Ordnung gegeben, eine Ordnung, in welche wir von Gott hineingestellt sind, auf dass wir in ihr leben und sie erfüllen. Es ist nicht nur unmöglich, sie zu verlassen, sondern schon das Heraustreten ist Sünde. Zweitens: der Volksgebundenheit entspricht die Volksverbundenheit; d. h. der Einzelne ist vor der Gemeinschaft verantwortlich. Aus dem Begriff des Volkstums als einer göttlichen Ordnung folgt die soziale Verpflichtung. Und endlich: hier erhält seinen notwendigen tragenden Grund ein völkisches Wert- und Sendungsbewusstsein. Dieses Bewusstsein ist gleich weit entfernt von jener Verkleinerungssucht, die wir in den jünstverflossenen Jahren so beschämend erlebten, wie von irgendeiner nationalen Überheblichkeit oder irgendwelchem Welterlösungswahn. Es äussert sich vielmehr im ruhigen und sicheren Glauben an das eigene Volk, an seine geschichtliche Berufung zu geschichtlicher Tat.

Hans Teske, Der Begriff des Volkstums. Ein Vortrag. Weiss, Heidelberg 1934.

Sunday, July 11, 2010

Sommer



Am Abend schweigt die Klage
des Kuckucks im Wald.
Tiefer neigt sich das Korn,
der rote Mohn.

Schwarzes Gewitter droht
über dem Hügel.
Das alte Lied der Grille
erstirbt im Feld.

Nimmer regt sich das Laub
der Kastanie.
Auf der Wendeltreppe
rauscht dein Kleid.

Stille leuchtet die Kerze
im dunklen Zimmer;
eine silberne Hand
löschte sie aus;

windstille, sternlose Nacht.

Georg Trakl, Sebastian im Traum.

Thursday, July 8, 2010

Slave mentality

Aber viel schlimmer als alle diese Nachteile war dies, dass die Fremdherrschaft jene seelische Haltung schuf, die Gandhi treffend mit dem Wort slave mentality bezeichnet hat, das heisst die aus dauerndem Sichduckenmüssen entstehende Furchtsamkeit, die in allen Situationen, wo Mannhaftigkeit verlangt wird, zur Charakterlosigkeit wird. Die Zeiten napoleonischer Fremdherrschaft haben uns ja selbst einen Verschmack dieser Gefahr gegeben.

[...]

Zwar nicht alles von der stolzen Würde des Inders war durch die Fremdherrschaft untergegangen. Aber wo sie noch vorhanden war, da durfte sie sich nur da äussern, wo sie den Briten nicht unbequem wurde.

J. W. Hauer, Indiens Kampf um das Reich, W. Kohlhammer, Stuttgart 1932.

Wednesday, July 7, 2010

Mater Dolorosa





Cuius animam gementem contristatam et dolentem pertransivit gladius.

Les livres

Les livres, tous les livres. Cela m´effraie et m´attire. Avoir le temps de connaître, de plonger vers les mots. Quoi? Oui, j´ai aussi "l´âme d´un bibliophile", quel malheur! Et mes débts chez les libraires, tous tellement commerçants, même lorsqu´ils vous disent: "Bonne après-midi, Monsieur". Un autre me dit: "On ne sait si vous êtes riche ou pauvre, si vous avez la corde au cou". Il ne me comprend pas. Ce n´est pas lui qui doit me comprendre. C´est mon argent que j´économise sur mes besoins que lui porte. Je m´empare du livre, je fuis comme un voleur et POURTANT j´ai payé. Un autre m´a dit: "les livres c´est un vice". Je n´ai pas répondu. Très étonné d´entendre cela dans la bouche d´un commerçant. Ensuite, il y a encore un autre, il me regarde et mastique sa phrase: "Vous êtes extraordinaire". Je n´aime pas son compliment.

Ernest Gorbitz, La Longue randonnee, Editions Saint-Germain-des-Pres, Paris 1975.

Wednesday, June 23, 2010

Ready for all threats

Iran's home-made air defense system is so sophisticated and advanced that it can show swift and precise reaction to any possible threat and aggression by enemies, a senior Iranian Army commander underlined on Wednesday.

"Under any circumstances, the air defense systems in the country can respond to any possible threat against Iran," Air Defense Commander of Iran's Southern Zone General Qanbar Ali Salahian told FNA.

Meantime, Salahian downplayed enemies' threats against Iran as psychological war, and stressed, "We always maintain our preparedness under any conditions and we are ready for response and defense as long as there is a threat."

Referring to the capabilities of the air defense system in his zone, he said that at present a new Iranian radar system has replaced its western rivals in the southern zone which can cover the entire Persian Gulf region.

"Our radar and missile systems cover not just the Persian Gulf, but also the outskirts of the Persian Gulf littoral states," Salahian added.

A senior Iranian Air Defense commander had also said on Monday that Iran's radar systems can detect all flying objects in the entire region, even in the Persian Gulf littoral states.

"In addition to the southern borders and waters, all Persian Gulf littoral states are under the cover of the radars of the Khatam ol-Anbia Air Defense Base," Commander of the Air Defense Unit of Southeastern Iran General Habibollah Alizadeh told FNA at the time.

Iran in February announced self-sufficiency in the production of radars with a senior Iranian commander stressing that Tehran is now able to produce all types of radars by itself.

"We have the honor to announce that we have reached full self-sufficiency in the production of different types of the needed radars with different ranges and frequency bands," Commander of Khatam ol-Anbia Air Defense Base Brigadier General Ahmad Miqani said.

http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=8904021486

Monday, June 21, 2010

The Universal Empire



http://euro-synergies.hautetfort.com/

Das Kometenjahr

Das Kometenjahr 1811, welches heute noch durch seinen Wein berühmt ist, leuchtete in dem Sinn der europäischen Menschen und auch in meinem Sinn mit der Erwartung und Hoffnung auf von gewaltigen Entscheidungen und Umwälzungen der Dinge, die da nächstens erfolgen würden.

Das kleine und dumme Volk träumte und schwatzte sich mit Ungeheuerlichkeiten von Krieg und Pest müde; die Frommen und die Gescheiten schauten mit sehr verschiedenen Gedanken, Gelübden und Gebeten zum Himmel empor, nicht in ihren Anfängen, aber wohl in ihren Enden der Gebete und Gedanken miteinander einstimmig. Ich, damals ein kleiner Professor in Greifswald, hatte mit vielen Tapfern schon spanische und tirolische Gedanken.

Ich empfand und wusste, dass ein sogenanntes allgemeines, alle Welt in Frieden und Faulheit zugleich begrabendes zweites römisches Imperatorenreich, wie der grosse Attila Europas es verkündigen und weissagen liess, eine Unmöglichkeit war. Ich hatte zu vielen Zorn und Hass in der Brust; ich wusste, dass gottlob viele, ja die meisten davon noch genug im Herzen trugen: es mussten noch gewaltige Kämpfe kommen.

Ernst Moritz Arndt, Meine Wanderungen und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn von Stein, 1858.

Monday, June 14, 2010

Das Gesicht des Alltags

Die kapitalistische Restgruppe besitzt gegenüber allen anderen politischen Kräften in Deutschland zunächst den Vorteil äusserster Elastizität und vollständiger Unbelastetheit von ideellen, organisatorischen, personellen, nationalen oder sozialen Hemmungen. Sie bleibt deshalb in jeder Kombination, in jedem Bündnis der gar nicht ernst genug zu nehmende Andere.

Leopold Dingräve, Wohin treibt Deutschland? Eugen Diederichs, Jena 1932 (Tat-Schriften).

Louis-Ferdinand Céline et le matérialisme

Le matérialisme est donc l’ennemi, il l’étouffe et réduit l’homme à l’accomplissement vulgaire de la reproduction et de l’enrichissement. Quoi qu’on en dise, Céline n’a pas de haine contre les individus. Alors, à quoi correspond cet «esprit juif» qu’il dénonce si vertement dans un état de délire proche de la folie? Il dénonce globalement l’abrutissement du matérialisme; que cette valeur, commune au capitalisme et au communisme, réduit l’homme à un état de machine au cycle programmé jusqu’à la fin des temps : production et consommation.

Pour lui, il y a nécessairement complot, mais un complot global pour la déshumanisation de l’homme et ce processus s’échelonne sur plusieurs siècles. Il détecte, particulièrement depuis les Lumières, un acharnement des régimes successifs à contrôler et surtout à réduire la liberté de l’imaginaire à concevoir le monde autrement de celui que les dominants imposent afin de diviser pour mieux régner. Dans ses interventions les plus frénétiques, il s’attaque rarement à des individus, mais à ce qu’ils représentent en tant que symboles et institutions...


Un essai profonde par Pierre Lalanne. http://celinelfombre.blogspot.com/2010/06/louis-ferdinand-celine-et-le.html

Inhumanes Menschenrecht

Als es noch keine Menschenrechte gab, hatte sie der Vorzugsmensch. Das war inhuman. Dann wurde die Gleichheit hergestellt, indem man dem Vorzugsmenschen die Menschenrechte aberkannte.

Karl Kraus, Sprüche und Widersprüche. 1909.

Wednesday, June 9, 2010

Torheiten

Die persönlichen Interessenverflechtungen sind in einer durchentwickelten Volksgemeinschaft derartig vielgestaltig und wegen des Spezialistentums so unlösbar, dass es weder zu einer erhöhten Freiheit noch zu einer wirklichen Brüderlichkeit und vor allem niemals zu einer echten Gleichheit kommen kann. In jedem einzelnen der unzähligen Fachgebiete muss es stets Zuständigkeiten, Befehlsbefugnisse, Verantwortlichkeiten, Kritikverbote und Gehorsamsverpflichtungen geben. Das ganze komplizierte Gebäude der Zusammenarbeit würde sehr schnell auseinander brechen, wenn jedermann in jeder Sache über seine spezielle Berufung hinaus ein Mitbestimmungsrecht ausüben würde, und sei es auch nur in personellen Fragen.

In der Politik kann es sich nicht anders verhalten, und infolgedessen pflegen politische Diskussionen in einer Demokratie unfachlich und praktisch unfruchtbar zu sein. Sie bedeuten eine ungeheuerliche Kraft- und Zeitvergeudung, wie es immer der Fall ist, wenn sich Laien in fachliche Dinge einmischen - noch dazu ohne für ihre Torheiten zur Verantwortung gezogen werden zu können - oder wenn Staatsführungen ihre Massnahmen auf ein laienhaftes Verständnis abstimmen müssen.

Hans Domizlaff, Die Seele des Staates. - Die Geburtsfehler der Demokratie. Privatdruck, Hamburg 1957.

Tuesday, June 8, 2010

Jeunesse VI



Anger and freshness obnubilated by monotheism.

Sunday, June 6, 2010

IRGC Navy ready to escort Gaza-bound aid convoys

TEHRAN, June 6 (MNA) -- The Islamic Revolution Guards Corps Navy is totally prepared to escort Gaza-bound aid ships to protect them against Israeli attacks, the Supreme Leader’s representative in the IRGC Navy has announced.

“Enemies should be met head-on through a spontaneous international movement, and we should foil their evil plots,” Hojjatoleslam Ali Shirazi told the Mehr News Agency on Sunday.

“The Islamic Revolution Guards Corps Navy is ready to escort the peace and freedom convoys that carry humanitarian assistance for the defenseless and oppressed people of Gaza with all its strength,” he added.

The IRGC follows Supreme Leader of the Islamic Revolution Ayatollah Seyyed Ali Khamenei’s orders, and if he issues an order in this regard, the IRGC Navy will mobilize all its forces to provide security for Gaza-bound aid convoys, he stated.

http://www.mehrnews.com/en/NewsDetail.aspx?NewsID=1096078

Saturday, June 5, 2010

Halle (Hainaut)






St. Martin.

Schacher

Mit dem Geiste selber habt ihr geschachert, mit Schacher habt ihr euer Blut vergiftet; verblutend nur könnt ihr euch von eurem Gifte heilen!

Friedrich Nietzsche, Die Unschuld des Werdens. Der Nachlass. Hrsg. von Alfred Baeumler. Bd 2, Kröner, Leipzig 1931.

Sunday, May 23, 2010

Rassentypik

Bei angepasster Aufmerksamkeit gegenüber der Umwelt ist besonderer Wert auf Selbstsicherheit und Unerschrockenheit zu legen.

Fédération Cynologique Internationale, Nomenklatur und Standards: Dobermann (143). 14.02.1994

Friday, May 21, 2010

Der maskierte Nihilismus

Zur Entmächtigung der alten Geist- und Ichwerte, vor allem des lebenleeren Ideals kosmopolitischer Gleichmacherei würde es gehören, den volkhaften Zusammenhang, wie er durch Eigen-Art, geschichtliches Schicksal und vor allem Sprache gegeben ist, mit liebender Sorgfalt zu pflegen, auf dass quer durch Berufe, Gesellschaftsschichten und "Klassen" das Gefühl des Verbundenseins durch Gedeih und Verderb und damit die Bereitschaft zum Opfer wieder erwache. Nationale Phrasen nützen uns allerdings nichts, denn auch der Nihilismus kann sich "vaterländisch" maskieren. Hier droht eine der allerschwersten Gefahren! Von patriotischen Reden benebelt, glauben welche, den gordischen Knoten mit einem Schwertstreiche lösen zu können. Nicht darum wird und darf es sich handeln, dass um der Macht willen mit Kanonen und Maschinengewehren Umsturz gespielt wird und dem Götzen "Staat" ein neues Blutopfer gebracht würde, sondern einzig und allein darum, dass die Werte unseres Volkstums da gesucht werden, wo sie wirklich sind, und zu neuer Geltung und Wirkung gelangen. Kindische Selbstverblendung aber ist die chauvinistische Verachtung anderer Völker.

Hans Kern, Weltanschauung. Berlin 1931.

Wednesday, May 19, 2010

Germanisches Führerideal

Auch unter Langschädeln und Blondköpfen hat es stets Feiglinge und Verräter gegeben; und jener letzte Ostgotenführer Teja, der im Vorkampfe fiel, war schwarzhaarig und dunkeläugig. Diese Irrwege einer Pseudowissenschaft kann ernste Forschung nicht mitgehen, die ein unverfälschtes Bild des Germanentums zu entwerfen strebt.

Aber der germanische Geist ist vielleicht noch lebendig bis heute: die Auffassung, dass der Tod nichts bedeutet neben der Leistung der Persönlichkeit; das Ehrgefühl, das sich mit Leib und Leben einsetzt für die eigene Überzeugung; das Band der inneren Treue, das Führer und Geführte miteinander verbindet.

Und wo dieser Geist verschüttet ist, da gilt es, ihn wieder zu neuem Leben heraufzuholen. Denn nur dann ist ein Volk verloren, wenn es seine Seele verliert, mag auch im Äusseren durch den Schicksalsgang der Geshcichte vieles verändert worden sein.

Wolfgang Stammler, Germanisches Führerideal. Rede bei der 60. Reichs-Gründungsfeier der Universität Greifswald am 17. Januar 1931.

Monday, May 17, 2010

Diese Diktatur ist man uns schuldig

Letztlich verbringen wir neun Zehntel unseres Lebens in den Symbolen und in den Träumen, da neun Zehntel des Daseins, das heisst: der lebendigen Lust, uns unbekannt oder verboten sind. Auch auf die Träume wird früher oder später Hatz gemacht werden. Diese Diktatur ist man uns schuldig.

[...]

Wenn wir beobachten, mit welchen abgestandenen Vorurteilen, mit welchem verrotteten Gewäsch sich der absolute Fanatismus von Millionen angeblich entwickelter Individuen nähren kann - Individuen, die in den besten Schulen Europas ausgebildet sind-, dann dürfen wir uns wohl fragen, ob beim Menschen in seinen Gesellschaften nicht bereits endgültig der Todestrieb den Lebenstrieb beherrscht.

[...]

Der einmütige gegenwärtige Sadismus entspringt vor allem einem Verlangen nach Nichts, das tief im Menschen und vor allem in der Masse der Menschen angelegt ist, so etwas wie eienr nahzu unwiderstehlichen, einmütigen verliebten Ungeduld nach dem Tode. Mit Koketterien natürlich, mit tausend Ableugnungen; aber der Tropismus existiert, und das umso sichtbarer, als er völlig geheim und schweigend ist.

Louis-Ferdinand Céline, Hommage à Zola. Gehalten in Médan am 1. Oktober 1933.

Thursday, April 1, 2010

Die Grenzen des Intellektualismus

Die Unerschrockenheit, zu sein und zu lieben, ist unter Menschen selten wie ein Diamant zwischen Kieseln.

Hans Henny Jahnn, Spur des dunklen Engels, Hamburg/München, Ugrino/Weismann, 1952.

Wednesday, March 31, 2010

La machine c'est l'infection même

« Comme Résurrection c'est fadé !... La machine c'est l'infection même. La défaite suprême ! Quel flanc ! Quel bidon ! La machine la mieux stylée n'a jamais délivré personne. Elle abrutit l'Homme plus cruellement et c'est tout !... J'ai été médecin chez Ford, je sais ce que je raconte. Tous les Fords se ressemblent, soviétiques ou non !... Se reposer sur la machine, c'est seulement une excuse de plus pour continuer les vacheries. C'est éluder la vraie question, la seule, l'intime, la suprême, celle qu'est tout au fond de tout bonhomme, dans sa viande même, dans son cassis et pas ailleurs !... Le véritable inconnu de toutes les sociétés possibles ou impossibles... Personne de ça n'en parle jamais, c'est pas "politique" !... C'est Tabou colossal !... La question "ultime" défendue ! Pourtant qu'il soit debout, à quatre pattes, couché, à l'envers, l'Homme n'a jamais eu, en l'air et sur terre, qu'un seul tyran : lui-même !... »

Louis-Ferdinand Céline, Mea Culpa, Éditions Denoël, Paris, 1936.

Tuesday, March 9, 2010

The Sweetest Plum



Kandahar just may be the world capital of buggery. There’s a popular joke here that goes, “Why do birds fly in circles over Kandahar? Because they’re covering their ass with one wing.”

The rest of Afghanistan is always riffing about Kandahar. “Down there, girls are for procreation, boys are for recreation.” Stuff like that.

Pre-Taliban, mujahideen strongmen in Kandahar—including the police chief—were not averse to taking boys as brides. In fact, according to a 1996 New York Times article, a homosexually driven feud led to the rise of Bin Laden’s future hosts, the Taliban.

Two mujahideen battled for possession of a prized boy. They rolled out the tanks and shot up the bazaar, killing scores of innocents. By 1994, many of the “holy warriors” who had beat back the Soviets were terrorizing their own people—providing Mullah Omar and a small band of Islamic scholar-avengers with popular support when they defeated the sodomites. Omar put nooses around the necks of the two mujahideen, and the Taliban snowballed.

After taking control of most of the country, the new hardliners jailed some homosexuals, but Kandahar love continued to flourish, reaching far beyond its mecca.

I reckon an Afghani, an anthropologist, or an Afghani anthropologist could contest my surmising, but the surface evidence is strong. Much in Afghanistan is homosexual, repressed and otherwise. All over cautiously and relatively progressive Kabul, women covered in burkas walk beneath billboards featuring muscle-ripped, Speedo-clad European bohunks, advertisements for bodybuilding gyms. Check out all the dandies holding hands, flirting, shod like pointy-toed elves. They kiss their pals on the cheek, a traditional greeting they make louder and wetter than need be. At gender-segregated wedding parties, they dance together frenziedly, thrusting pelvises at their buddies.

And then there was the guard at a Kabul guesthouse who buggered a middle-aged American guy I know in the generator shed for $50. It was during a party, and the American, an uninvited guest, solicited several locals employed by the guesthouse before finding his man.

Not to say homosexuality is socially acceptable here. The Koran is clear in its condemnation, and most Afghanis profess to hate it. So such behavior is surprising in a society so rife with taboos—or maybe to be expected, like shepherds with their sheep. Kandahar love gets just as predatory too, famously so for some of the warlords.

While Afghanistan has gained little toward rule of law, a multitude of old-school mujahideen are refashioning themselves as the most profitable sort for Karzai’s Afghanistan—pro-democracy politicians. Their crimes and improprieties, if not fewer, have become less blatant.

But some old warriors can’t help themselves. A 2004 report on human trafficking by the International Organization for Migration notes a trend of gunmen sexually abusing boys. Although Afghani law prohibits homosexuality and pedophilia, neither crime qualifies for the far more unacceptable charges of adultery or pre-marital sex.

For the incorrigible pederasts, there are wedding singers—fairylike boys, some pre-pubescent, who cover nationalist anthems and local pop songs over tablas and synthesizers. Demand for them at weddings is huge. But wedding singers are scorned on the street and minded closely by their families or managers. Numbering in the hundreds in Kabul alone, they are considered the catamite class.

I entered the life of a popular wedding singer for a couple of days recently, visiting him at home and accompanying him to a gig.

Javed Akhtari is one of Kabul’s most in-demand wedding singers. He comes from a family of wedding singers. His father, his uncles, his brothers have all entertained.

An Afghani translator and I arrived at the Akhtari home to the interest of neighbors, but they did not offer the pleasantries common in Kabul. Javed’s older brother came outside the house to greet us, and the neighbors remained strangely silent.

Years ago, the Akhtaris would have lived in Kabul’s then freewheeling Old Town. It was home to artists and others providing sensory pleasures. About everyone in the Old Town dabbled in something unholy and withheld judgment on others.

But warring mujahideen turned Old Town into a battlefield. Then came the Taliban, and the Akhtaris, like many musicians, fled for Pakistan. They returned three years ago, when Javed began his career, and they landed in a working-stiff neighborhood.

Abdul Latif, Javed’s big brother and synth drummer, led us to a pillow-lined sitting room in the mud-walled compound. We sat on the floor and sipped orange soda beneath a couple framed glamour shots of Javed. Although two of his brothers also sing at weddings, he, being the youngest, is the breadwinner.

Javed, with dark bushy hair and slim, angular features, came in wearing an oversize blue polyester sport jacket for a bathrobe. Not on some gay shit or anything, but the kid is kind of a total babe. He sat in the middle of the floor and his two handlers, Abdul Latif and a man who described himself as the band’s poet, flanked him. They cut off Javed’s replies to questions or corrected the words he got in early on.

Vice: How old are you?

Javed: Twelve.

Big Brother: No, you’re 14.

Do you have any hobbies other than singing, like soccer or kite flying?

Javed: No.

Big Brother: You play soccer.

Javed said little after that, deferring to his brother or the poet. Javed is in seventh grade, they said. He enjoys immense popularity as a singer. People try to book him every day, but “We turn down offers so as not to put too much pressure on the boy,” the brother said.

Then their father entered the room and boasted that Javed was booked every day during the pre-Ramadan wedding rush.

When asked how much it costs to hire Javed to sing, the boy looked curiously at his brother. He didn’t know himself.

$500 and sometimes triple that in tips, according to the brother, split evenly among the group’s six members. The three then excused themselves to prepare for the wedding. One of the other singing brothers, Najib, who is nearing 20, joined us. He complained of exhaustion from the previous night’s engagement.

“I had a wedding party in Shomali last night,” he said. “I was supposed to stop at 12, but the bodyguard of Commander Amanullah Guzar asked me to keep the party going. I did it because he is my friend. Before the party, I didn’t want to go, but my father said I should because he is my friend.”

Najib departed, and the translator remarked that it was inconceivable for a warlord’s bodyguard to be friends with a wedding singer.

Shegofa Bahar (Bloom of Spring) wedding hall has mirrored columns and colorfully frosted light fixtures. Despite being on the third floor, dust, flies, and the din of traffic poured in through open windows.

The music cranked up at 10 AM. The hall was mostly empty except for young boys interested in Javed and his band. Presumably, the females-only hall upstairs was a similar affair.

I spoke to a 15-year-old named Navid, the oldest of the boys. He said he felt sorry for Javed. “It’s not fair for these young boys to have to sing. They can’t go to school or the bazaar because they’d be tormented. Especially this boy, with his long hair,” he said. Boys like Javed are kept for sexual purposes, Navid explained.

Javed showed little emotion onstage. When the band played an instrumental, he lowered the mic to his sternum and stared straight into space. An hour and a half into the party, dancers began venturing onto the floor. The band broke at 1 PM for lunch. We all sat at a table and ate pilaf, meatballs, lamb, chicken, fruit, and sweet gelatin-dressed pudding. Javed, squeezed between his protectors, ate a small portion and kept quiet.

Then we went to the sidewalk for cigarettes, where a doorman approached the band and reminded them of the favor he’d performed a few weeks back. Big brother expressed gratitude but killed the topic.

During the second set, the doorman told me what he’d been talking about—a gunlord and three goons had showed up at Javed’s last show here, wasted. They tried to enter with their weapons.
“I made them sign a piece of paper promising they wouldn’t cause problems inside the hall,” the doorman said.

Then the drunks went fully armed upstairs where Javed was performing. The gunlord, a minor figure in the local crime scene, began sending Javed slips of paper requesting a song. But a rival gunlord was also at the party and doing the same. Meanwhile, dancers also besieged the boy with requests. Javed couldn’t fill them all.

Before long, the loaded gunlord was in Javed’s face at the stage, issuing detailed promises of abduction and rape.

Abdul Latif alerted the doorman, who called police and intelligence officials. They posted in front of the stage with their own weapons shortly thereafter. The situation was defused, and the doorman considered himself the hero. “Nothing happens inside the wedding hall, but once they’re outside…” he trailed off.

Wahid is a cameraman who makes his living filming wedding parties. He said he’d witnessed many similar events. Randy men of power go after the singers, he said. Usually, the advances and the money that comes with them are received. “This is their profession. They are used by men,” Wahid said. Wahid told me that the Akhtaris have their own personal patron of sorts. His name is Wahab, and he’s the bodyguard of a government minister. Years ago he kept company with Javed’s brother Wakil, who is now past 20. Then Wahab took Javed.

Wahid said he’d witnessed Wahab’s affection for the brothers, which is utterly unhidden. “This rich man, he loves the beautiful boys,” Wahid said. “He has too much money and too many boys.”

PORTER BARRON

http://www.viceland.com/int/v12n10/htdocs/pretty.php

Friday, February 26, 2010

Augsburg



Aircraft factories though. Anyway, with firebomb payload we may as well get the fucking rest wiped out. Can´t extinguish anything down there, it´s too bloody cold.

Thank you for liberating us.

Vizefeldwebel

Den Reformen sind keine Grenzen gesetzt. Der Neubau, nicht der Wiederaufbau zusammengebrochener Formen, wird den gemeinen Mann so pflegen und führen müssen, wie wir es im Kriege versucht haben. Sparsamster Aufwand an Kraft und doch höchste Leistung. Wir sind durch den Krieg belehrt, dass nur das Volk siegen und gesund bleiben wird, das am wenigsten Büros und Fabriken, und am meisten Bauerhöfe hat, siegen nicht in einem kleinen Weltkrieg, sondern für die Ewigkeit. Wir wissen aus dem Kriege etwas vom Gemeinschaftsleben, seine Vorzüge, seine Gefahren. Wir haben seit dem Kriege auch ein unbegrenztes Vertrauen zum gemeinen Mann, weit entfernt von jener sozialen Süsslichkeit, mit der man sich um die armen Leute zu bemühen pflegte. Hart ist das Leben des gemeinen Mannes. Hart muss es auch bleiben. Hart wird auch unser Leben sein, noch härter als jetzt. Was ungesund und weichlich ist, fällt ab. Auch beim gemeinen Mann. Aber was dann übrigbleibt, jene Elite, die Sonderklasse, die Vizefeldwebel, das ist ein Schlag Menschen, die es in keinem anderen Stand gibt. Eine möglichst hohe Zahl dieser Elite in einem Volk zu züchten, ist Aufgabe des Staates. So, wie wir ihn uns denken.

Ulrich Sander, Das feldgraue Herz. Bekenntnis des Frontsoldaten. Eugen Diederichs, Jena 1934. (Deutsche Reihe. 14).

Wednesday, February 24, 2010

Simulierte Heterogenität

Nicht zuletzt den provokanten Büchern Guillaume Fayes verdanken wir, dass die Verwirrung um den uns so vertrauten Gegensatz von Konservatismus und Fortschritt zunimmt. Bereits in seinem furiosen Einstandswerk "Le Système a tuer les peuples" (Paris: Copernic, 1981) erwies sich Faye als dynamischer Denker der neuen Kultur, der gegen den totalitären Merkantilismus in humanitaristischem Gewande kämpft und für die Rechte der Völker - aller Völker! - eintritt. Er plädierte für Selbstbestimmung, kulturelle Identität und ein Recht auf Anderssein. Damals zeigte er den vollzogenen Übergang unserer Gesellschaften von der Zivilisation zum "System": Unser Dasein - so Faye - ist geprägt von der morbiden, systembedingten Amerikanosphäre, einem Zustand sozialer Entropie.

Auch in seinem Buch über die Neue Konsumgesellschaft - für Faye kurz "La NSC" - setzt sich der Autor mit Rationalismus und Egalitarismus auseinander. Zwar erfährt der Leser wenig über eine pragmatische Zielorientierung, mit der die Krise der Gegenwart überwunden werden soll. Jedoch wird der Widerspruch, den seine Ausführungen auslösen können, ein Indikator dafür sein, wann unsere Krise zu Ende gedacht und gelebt wird.

Faye beherrscht die a-moralische Sichtweise; daher die Präzision seiner Beobachtungen. Er erkennt Hedonismus und Konsummanie als kardinale Werte der Neuen Konsumgesellschaft und liefert anschauliche Beispiele dafür, dass der Beginn des Zeitalter des homo consummans (gefülltes Portefeuille kombiniert mit kleinbürgerlichem Geist) hinter uns liegt. Ihm gelingt es, den Begriff der Lebensqualität und das Dogma des ökonomischen Wohlstands einer luziden Kritik zu unterziehen. Lebensintensität wird von der Neuen Rechten zur Tugend zukünftigen Menschseins erkoren.

Fayes Kernausse, durchaus ein Ansatz zu eine rkritischen Theorie, lautet: Wo früher vertikale (regionale, nationale) Differenzen vorherrschten, dominiert heute - Folge des Egalitarismus - eine horizontale, nur simulierte Heterogenität. Diese löste eine soziologisch heterogene und kulturell gemeinsame Gesellschaftsstruktur ab. Unsere Zivilisation, das System, ist hingegen soziologisch homogen und gerade kulturell atomisiert. Faye sieht die Neue Konsumgesellschaft als gigantisches Theater; Konflikten drohe die Unbegrenzbarkeit.

Was tun? Ohne Eskalaton werde es keine historische Erneuerung geben. Möglich, dass Faye sich als positiver Nihilist einer postmodernen Neuen Rechten verstanden wissen will. Seine symbolträchtige Anlehnung an den Gott Dionysos - dionysische Freuden sind Fayes Programm für die Posthistoire - will nachvollzogen sein: Denn der fernen Rückkehr des Apoll gilt es zu harren. Für Autor und Leser keine ungefährle Aporie; nicht alle Triebhaftigkeiten des Gehirns bewahren die Maske einer Errungenschaft des Geistes.

Aufmerksamkeit ruft Fayes Rezeption der unorthodoxen Soziologen Jean Budrillard und Michel Maffesoli hervor. Im westlichen Nachbarland verlieren Links-Rechts-Schemata ihre Argumentationswirkung. Die Mühe lohnt, über subtile Grenzüberschreitungen nachzudenken. Erste Reflexionen ergeben ein faszinierendes Relief.

Guillaume Faye, La NSC - La Nouvelle Société de Consommation. Le Labyrinthe, Paris 1984. Buchbesprechung in: DESG-inform, 3/85,

Tuesday, February 23, 2010

Befreiungsnationalismus

Dass die allermeisten Volksaufstände und Streiks nach 1953 ausserhalb des russischen Kernlandes, ausserhalb des Siedungsgebietes der russischen Imperialnation stattfanden, unterstreicht die Bedeutung des Fortschrittsfaktors "Befreiungsnationalismus". In allen Ländern der national unterdrückten Völker schliesst proletarische Solidarisierung patriotische Solidarisierung ein, mündet das proletarische Risorgimento im nationalen Risorgimento: erlösung der versklavten Klassen durch Erlösung der versklavten Völker - und umgekehrt. Für die Neue Ordnung der Selbstregierung kmäpfen Arbeiter, Bauern und Kolonialnationane - Selbstregierung der Arbeitenden, Selbstregierung der Völker. Das eine ist mit dem anderen unlöslich verbunden.

Es gibt in Osteuropa einen antikapitalistischen Nationalismus, er entfaltet sich als die viatlste, geschichtsmächtigste Kraft des Fortschritts ins Gegenwart und Zukunft, und "antikapitalistisch" - aus der Perspektive der Versklavten - ist ein Synonym für "antibürokratisch", "antietatistisch", "antimaterialistisch", "antiimperialistisch", "antitechnokratisch". Das bedeutet philosophisch, bezogen auf das Menschenbild der Neuen Ordnung: der Mensch ist kein zoologischer, kein ökonomischer, kein juridischer Begriff, sondern ein ethisches und ethnisches Wesen. Selbstverwirklichung des Menschen vollzieht sich in einem nationalen und sozialen Umfeld, das Individuum begreift sich als nationale und soziale Persönlichkeit.

Wolfgang Strauss, Lieber stehend sterben, als auf Knien leben. Die verratene Arbeiterklasse von Kronstadt bis Kattowitz. Mut-Verlag, Asendorf 1982.