Übrigens lässt sich hierbei bemerken, dass in allen wichtigen politischen Fällen immer diejenigen Zuschauer am besten dran sind, welche Partei nehmen: was ihnen wahrhaft günstig ist, ergreifen sie mit Freuden, das Ungünstige ignorieren sie, lehnen´s ab oder legen´s wohl gar zu ihrem Vorteil aus. Der Dichter aber, der seiner Natur nach unparteiisch bleiben muss, sucht sich von den Zuständen beider kämpfenden Teile zu durchdringen, wo er denn, wenn Vermittlung unmöglich wird, sich entschliessen muss, tragisch zu endigen. Und mit welchem Zyklus von Tragödien sehen wir uns von der tosenden Weltbewegung bedroht!
J. W. Goethe, Kampagne in Frankreich 1792.
Monday, August 30, 2010
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