Die Globalisierung ist zweifellos das beherrschende Merkmal unserer Zeit. Sie ist nicht nur umfassend, sondern auch unmittelbar. Genauso wie die Information arbeiten die Finanzmärkte in "Null.Zeit", indem sie die Dauer abschaffen. Diese Globalisierung erfolgt vor dem neoliberalen Hintergrund einer doppelten Polarität von Moral und Wirtschaft: einerseits die Ideologie der Menschenrechte, andererseits die Versessenheit auf Produktivität, Wachstum und Profit. Die erste soll vor allem die zweite legitimieren: Die Rhetorik der Menschenrechte dient vor allen Dingen, den Widerstand gegenüber der Globalisierung zu brechen und die Erschliessung neuer Märkte zu ermöglichen. In dieser Sicht wird der Mensch nur noch als Individuum ohne Zugehörigkeiten wahrgenommen, das abstrakte Rechte besitzt und lediglich darauf bedacht ist, sein besseres Interesse zu maximieren. Letzten Endes gehorcht die Welt nur noch dem Gesetz des Geldes.
Alain de Benoist, Aufstand der Kulturen. Europäisches Manifest für das 21. Jahrhundert. Berlin, 1999.
Tuesday, December 7, 2010
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