Gewiss ist der Monotheismus nicht das Monopol der Juden, wenn auch sicher Semiten es waren, die auf dieses erhabene Denkresultat zuerst gekommen sind. Gewiss ist der ethische Instinkt nicht von den Juden monopolisiert; zeigen doch auch babylonische und chinesische Kultur schöne Züge ethischen Verständnisses und finden sich auch bei den Griechen und Römern vereinzelt ethische Ideen von grösserem Horizont.
Aber jene umfassende altruistische Ethik, die in der ganzen Kulturwelt heute wirksam ist, hat im Judentum ihre Geburtsstätte; die geistige Kultur aller abendländischen und islamitischen Völker ist von dieser judaistischen Ideenrichtung ausgegangen. Die Aufhebung der Sklaverei und Leibeigenschaft, die Gleichheit der Staatsbürger, die Schulbildung, die Zurückdrängung der rohen Kraft, die Wertschätzung der wahren Sittlichkeit - sind jüdische Ideen!
Nicht nur sind Juden auch heute noch überall Träger dieser Ideen, überall entstanden diese selbständig, wo die Freiheitsgedanken der jüdischen Bibel ausgesät wurden. Von Moses bis zu den Propheten, zum Christentum, zur Reformation, zur französischen Revolution, bis zum Sozialismus unserer Tage - das ist der Siegeszug jener Freiheitsgedanken, die in der jüdischen Bibel zum erstenmal ihren Ausdruck gefunden hatten!
Alexander Schüler, Der Rassenadel der Juden - der Schlüssel zur Judenfrage. Jüdischer Verlag, Berlin o. J. (um 1914) (Die jüdische Gemeinschaft. Reden und Aufsätze über zeitgenössische Fragen des jüdischen Volkes).
Friday, July 16, 2010
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