Monday, October 19, 2009

Habsucht

f. sucht oder gieriges verlangen nach habe. über die entstehung des wortes s. unter habgier sp. 89: die blosze habsucht macht denselben (den kaufmann) auf die grösze des vortheils scharfsichtig. HAMANN 1, 30 (v. j. 1756); habsucht, unersättlichkeit im erwerb. KANT 5, 266; der ausdruck der niedrigsten haabsucht ist seinem gesichte eingeprägt. LAVATER phys. fragm. 1 (1775) s. 119; ich sah das kästchen mit neidischen augen an und eine gewisse habsucht bemächtigte sich meiner. GÖTHE 23, 106;

er tobet dasz die fenster klingen,
wann seiner habsucht was entgeht.
HAGEDORN 3, 54;

wird dich die habsucht nagen.
1, 79;

wenn euern kindern
nicht waisennoth
und habsucht droht.
BLUMAUER 1, 180;

wenn über meine hüttenschwelle
die habsucht ihre hamsteraugen rollt.
KL. E. SCHMIDT poet. briefe (1782) s. 61,

aus eifer für das gute nicht,
aus habsucht kam blosz euer strafgericht.
briefwechsel der fam. des kinderfr. (1792) 12, 15;

keines Römers schnöde habsucht soll dir je dein grab versehren.
PLATEN 33a.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. [in 32 Teilbänden]. Leipzig, S. Hirzel 1854 - 1960.

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